Mittwoch, 23. Februar 2011

Fritz J. Raddatz
Tagebücher 1982 - 2001


Rowohlt
34,95€



20 Jahre Taumel und Tirade zwischen selbstverliebtem Eigenlob und Kritikunfähigkeit. Frank Schirrmacher konstatiert bei Durchsicht des Tagebucharchivs: "Dies ist er endlich, der grosse Gesellschaftsroman der Bundesrepublik." Wahrlich, das ist er nicht. Raddatz schreibt keinen Roman, er schreibt sich den Frust von der Seele, über die Engstirnigkeit, den Egoismus, die Lieblosigkeit, die Überheblichkeit des bundesdeutschen Feuilletonpersonals der Nachkriegsbundesrepublik und darüber eigentlich stets verkannt und geschnitten, gar geächtet worden zu sein. Keiner bleibt verschont - doch: einer, er selbst. Seine Meisterschaft wird verkannt, er darbt, körperlich, finanziell und wenn alle Hilfe fordern, helfen will ihm niemand. Diese Tagebücher erzählen nichts über Grass, Dönhoff, Augstein u.a., aber alles über Raddatz. So ist er, so kennt man ihn. Eine Leseempfehlung? Unbedingt! So treffend ( nie die Sache - immer die Person), so humorvoll, so ehrlich, so Raddatz.